KG Spass am Karneval

Bunte Kostümsitzung mit Proklamation

Proklamation des ersten Overather Damendreigestirns


„Jetzt schaut euch das bitte mal an“, fordert uns der Vorsitzende der KG Spass am Karneval Johannes Deppe auf, „so etwas gab’s echt noch nie auf einer Proklamation – rosa Bonbons auf jedem Stehtisch!“
Fasziniert nimmt er eins in die Hand: „Da sind sogar kleine pinke Flamingos drauf!“
Es ist nur ein Detail. Aber es zeigt ganz eindeutig, dass dieses Jahr etwas anders ist im Overather Karneval.
Für die rosa Bonbonhäufchen auf den Stehtischen sind drei Damen verantwortlich: Nicole Werdel, Kati Kolzem und Bella Maus. Und eben diese Frauen werden in wenigen Minuten als erstes Damendreigestirn die Regentschaft des Overather Karnevals übernehmen. „Die Mädels geben schon ein ziemlich tolles Bild ab“, schwärmt Literat Daniel Klein, „schön, sexy, ansprechend – ich bin erleichtert, dass Nicole als Prinzessin nicht so eine plumpe Pluderhose trägt, wie es sonst der Prinz tut.“
Stattdessen schwebt sie in diesem Moment in einem knielangen Kleid in den Raum. Neben ihr: Die angehende Jungfrau Kati, die durch ihre märchenhaft langen blonden Zöpfe auffällt und Bella, die das Bauernkostüm zum ersten Mal elegant erscheinen lässt. Sie sind aufgeregt, aufgekratzt und die Vorfreude auf das, was jetzt kommt, steht ihnen ins Gesicht geschrieben. „Ich bin so froh, dass meine Männer mich pushen und unterstützen“, verrät Nicole. Und nicht nur die geben alles. Das Schmölzchen rund um Nicole, Kati und Bella kreischt immer wieder ohrenbetäubend, um sich und alle anderen für die anstehende Sitzung zu motivieren. Ein Umstand, der es dem heutigen Prinzenführer Rainer Habers schwer macht, seinem Job gerecht zu werden. Er versucht, der teils unerfahrenen Truppe zu erklären, wie der Einmarsch in den Saal gleich ablaufen soll. Prinzenführer-Azubi Matthias Laudenberg hängt ihm wissbegierig an den Lippen – denn eigentlich soll er den Job in dieser Session übernehmen. Heute muss er von Rainer lernen, wie das geht.
Plötzlich ertönt eine Trillerpfeife und wenn das überhaupt noch irgendwie möglich ist, werden alle noch ein bisschen hibbeliger. „Jetzt hab ich richtig Puls“, meint Nicole, als sich das Schmölzchen unter Marschmusik in Richtung Aula bewegt. Während einer nach dem anderen auf der Bühne ankommt, (Matthias Laudenberg kopiert die Bewegungen von Rainer Habers zur Tambourcorps-Musik bereits jetzt in Perfektion) hört man im Publikum immer wieder einen Satz: „Wow - Respekt, wenn Nicole die Session in diesen Schuhen durchzieht.“ Mit winzigen, blau schimmernden Pumps tanzt sie voller Energie auf die Bühne – macht nicht im Entferntesten den Eindruck, dass ihr Schuhwerk unbequem sein könnte.
Nachdem Bürgermeister Jörg Weigt die drei dann endlich offiziell ins Amt erhoben hat, beginnt die Sitzung mit der Micky Brühl Band. „Endlich mal ein vernünftiges Dreigestirn“, schwärmt Frontsänger Micky Brühl und schmettert anschließend den ersten Hit.
Draußen wartet bereits Bauchredner Klaus mit seiner Puppe Willi auf seinen Auftritt. Er nutzt die Gelegenheit, um in Ruhe einen Blick auf das Damendreigestirn zu werfen. „Das mit dem Bauernkostüm haben sie ja geschickt gelöst“, ist das Fazit seiner Beobachtung, „anstatt der Bäuerin so einen schweren Federhut aufzusetzen, haben sie ihr die Federn an den Umhang genäht, wie einen Kragen – cool.“
Auch die Band Los Rockos ist etwas zu früh in der Aula angekommen. Die Jungs scheinen sich allerdings nicht über die Wartezeit vor ihrem Auftritt zu ärgern. „Diese Aula hat wirklich ein schönes Ambiente“, meint Bassist Rüdiger, während er den Saal bewundert.
Nachdem Dieter Rödder mit seinen derben Späßen alle zum Lachen gebracht hat, kommt die Band Lupo im Foyer an. Sie sind noch immer ganz aus dem Häuschen, denn auf dem Weg zur Overather Aula haben sie etwas Einzigartiges entdeckt: „Sagt mal, wisst ihr, dass da oben in Cyriax ein Eierautomat steht!?“, fragt sich Gitarrist Pedro völlig verdattert, „da kann man sich echt frische Eier ziehen! Ich fass es nicht.“
Mit ihrem Auftritt sorgen die Jungs von Lupo dann für den Höhepunkt der Sitzung. Das Publikum drängt sich an den Rand der Bühne und feiert zu Hits wie „För die Liebe nit“.
Die Tanzgarde der KGJM und die Cöllner runden das Programm ab. Und dann schießt ein letztes Mal Adrenalin in die Adern von Nicole, Kati und Bella, denn nun
haben die drei noch eine Überraschung für das Overather Publikum. Zu der Melodie von „wenn du nit danze kannst“ von Kempest Fines, singen Kati und Nicole tatsächlich selbst ein paar Töne, bevor sie mit dem Schmölzchen eine beeindruckende Choreographie aufs Parkett legen.
Die Osborne Boys lassen die Sitzung mit ein paar sentimentalen Tönen ausklingen, während das Publikum aus der Aula ins Foyer zum Feiern strömt. Dort trinken die Overather Jecken noch ein paar Bier und lutschen dazu Flamingo-Bonbons.